Endlich Wochenende! Abends weggehen, länger schlafen, tagsüber aktiv sein. Kurz: ein ganz anderer Tagesablauf als unter der Woche. Mit Blick auf die Einhaltung der Zeiten beim Kurzzeitfasten kann das durchaus eine Herausforderung darstellen.
Auf der einen Seite bietet Ihnen das Wochenende durchaus Vorteile. Gelingt es nämlich, am Vorabend den normalen Rhythmus einzuhalten und beispielsweise um 19 Uhr das letzte Mal Nahrung zu sich zu nehmen, ist es am nächsten Tag ein Kindespiel bis 11 Uhr nichts zu essen. Schließlich liegt manch einer um diese Zeit ohnehin noch im Bett. Daher sind solche Tage ideal dazu geeignet, sich auch mal an etwas längeren Zyklen von 18, 20 oder gar 24 Stunden zu versuchen. Selbst ein bis zwei mal pro Woche umgesetzt, bringen diese nämlich sehr spürbare Effekte bei der Verbesserung des Fettstoffwechsels und natürlich auf der Waage.
Häufig genug ergibt sich am Wochenende aber auch die umgekehrte Situation: Man ist abends noch zum Essen verabredet oder trifft sich mit Freunden auf ein paar Drinks in der Bar. Bevor man sich versieht ist es 22 oder gar 24 Uhr und gerade bringt der Kellner das nächste Glas. Da wird die Einhaltung der 16 Stunden am nächsten Tag schnell zur Herausforderung… Was also tun, wenn diese Situation nicht nur einmal im Monat, sondern jedes Wochenende entsteht?
Drei potentielle Handlungsoptionen
Im Prinzip haben Sie drei Möglichkeiten, was Sie mit Blick auf lange Nächte am Wochenende tun können – je nachdem, wie entspannt oder ehrgeizig Sie sich auf Ihr Zielgewicht zubewegen.
- Don’t worry be happy: Wenn Sie das Ganze eher locker sehen und kein Problem damit haben, Ihr Ziel etwas langsamer zu erreichen, dann brauchen Sie sich bei einem Ausreißer pro Woche überhaupt keine Gedanken zu machen. Solange Sie an den übrigen Tagen einigermaßen konsequent sind, halten sich die Auswirkungen stark in Grenzen und Sie werden über die Woche hinweg immer noch abnehmen.
- Disziplin zeigen: Mein Vater hat immer zu mir gesagt „wer saufen kann, der kann auch arbeiten“. Warum also nicht auch fasten? Am wichtigsten nach einer langen Nacht ist ohnehin, dass Sie viel trinken – alkoholfrei versteht sich. Wer also keine Abstriche bei seinen Erfolgen machen möchte, kann am nächsten Tag einfach versuchen, seinen Fastenzyklus planmäßig umzusetzen. Das kann allerdings auch bedeuten, dass man erst um 16 Uhr oder später wieder Kalorien zu sich nimmt.
- Für Ausgleich sorgen: Wem diese Variante nach einer langen Nacht und erst recht mit Blick auf einen eventuellen Kater gar nicht zusagt, der hat noch eine andere Option: Aus meiner Erfahrung zählt für das Ergebnis nämlich vor allem der Wochen-Saldo und längere Fastenzyklen scheinen einen sehr effektiven Ausgleich für kürzere darzustellen. Von daher bietet es sich an, einfach am nächsten Tag eine entsprechend längere Fastenphase einzubauen. Angenommen Sie fasten normalerweise von 20 bis 12 Uhr, also 16 Stunden am Tag. An einem Freitag haben Sie nun bis 24 Uhr Kalorien zu sich genommen. Wollen Sie am Samstag wieder um 12 Uhr essen, dann kommen Sie entsprechend nur auf 12 Stunden. Eine gute Möglichkeit dies zu kompensieren liegt darin, anschließend nur bis 18 Uhr zu essen und am Sonntag erst um 14 Uhr zu starten. So kommen Sie auf 20 Stunden, bzw. in Summe an beiden Tagen auf die planmäßigen 32 Stunden. Haben Sie am Samstag immmerhin bis 14 Uhr gewartet, können Sie am Sonntag entsprechend zwei Stunden abziehen.
Welche Variante Sie bevorzugen, kann von vielen individuellen Faktoren abhängen. Wie ambitioniert sind Ihre Ziele? Wie geht es Ihnen am nächsten Morgen? Wie geübt sind Sie bereits in der Einhaltung Ihrer normalen und längerer Zyklen?
Solange es nur gelegentlich vorkommt, können Sie es sich ruhig einfach machen und solche ‚Aussetzer‘ in Ihren Fastenzyklen ignorieren. Die Auswirkungen auf das Gesamtergebnis sind überschaubar. Wenn Sie viel Wert auf schnelle Erfolge legen oder es Ihnen leicht fällt, für Ausgleich zu sorgen, dann tun Sie das. Es muss übrigens nicht zwingend am nächsten Tag sein. Sie können auch mehrere Tage vorher oder nachher eine längere Fastenphase einbauen. Je nachdem, wann es am besten für Sie passt.
Wie ist es bei Ihnen? Ist die Einhaltung der Fastenzeiten am Wochenende eher einfacher oder schwieriger?
Foto: Robert S. Donovan via photopin cc
Hallo,
ich wünsche einen schönen 2. Advent.
Ich habe erst grade Ihr Buch gelesen und bin völlig begeistert von der Idee, dass es so einfach sein soll.
Mein Rythmus ist Ihrem sehr ähnlich, um 12 Uhr essen mit den Kollegen und dann Abendessen bis 20 Uhr mit meinem Mann. Das passt perfekt und sollte ich ohne Probleme einhalten können.
ABER wie überlebt man den Morgen ohne den Becher Kaffee mit vieeeeel Milch? Ich habe vor einem Jahr auf Hafermilch (Alnatura) umgestellt. Aber wahrscheinlich darf man auch die nicht zu sich nehmen, oder?
Ich wäre super dankbar für Tips.
Vielen Dank
SW
Hallo SW!
Vielen Dank für Ihr Lob. Freut mich, dass Ihnen das Buch gefallen hat.
Hinsichtlich Ihrer Frage gibt es mehrere Optionen. Beispielsweise habe ich es so gemacht, dass ich damals auf grünen Tee und Espresso umgestiegen bin. Letzteren trinke ich gerne auch pur und das obwohl ich schwazen Kaffee eigentlich gar nicht mag. Dank Systemen wie Nespresso lässt sich das ja inzwischen auch ohne teuren Vollautomaten sehr lecker hinbekommen.
Ansonsten bliebe natürlich noch die Option, die Kalorien der Milch (problematisch sind hinsichtlich des Fastens vor allem jene aus Kohlenhydraten und Eiweißen – Fett spielt keine große Rolle) in Kauf zu nehmen. Je nachdem wie viel Milch in den Kaffee kommt, sollte das eigentlich kaum Auswirkungen haben. In meinem Buch bin ich vor allem deshalb sehr streng mit meinen Aussagen in Richtung absolut null Kalorien, weil es gerade in der Anfangszeit oft kritisch ist, wenn man anfängt Ausnahmen zu machen. Da ist es dann erst der Kaffee mit Milch, dann kürzt man hier und da noch ne Stunde ab oder gönnt sich wenigstens noch ein kleines Stückchen Schokolade vor dem Fernseher und ehe man sich versieht, macht man so viele Ausnahmen, dass das ganze Konzept nicht mehr funktioniert.
Wenn Sie aber nun sagen, dass es für Sie keine Alternative zum morgendlichen Milchkaffee gibt und Sie dafür sicherstellen, dass Sie ansonsten bei der Umsetzung keine weiteren Ausnahmen machen, sollte das eigentlich kein großes Problem sein. Vielleicht haben Sie dann nicht 100 % der potentiellen Wirkung, aber immerhin noch 95 %. Das sollten Sie im Zweifelsfall einfach einmal für zwei Wochen ausprobieren und sehen, wie sich die Ergebnisse gestalten.
Letztlich ist es auch eine Frage der Zielsetzung. Wenn man es mit dem Abnehmen nicht eilig hat oder nur sein Gewicht halten möchte, dann kann man das Kurzzeitfasten ziemlich entspannt angehen. Möchte man hingegen möglichst schnell maximale Erfolge sehen, macht es Sinn, auch entsprechend konsequent in der Umsetzung zu sein.
Beste Grüße und viel Erfolg,
Daniel Roth
Hallo Herr Roth,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Inzwischen habe ich die ersten zwei Wochen geschafft und bin immer noch begeistert!!
Bis auf solche Ausnahmen wie Firmenweihnachtsfeiern unter der Woche, wo man am nächsten Tag wieder um 12Uhr mit den Kollegen zusammensitzt, war 16/8 ohne Probleme umzusetzen.
Den Milchkaffee habe ich durch Tee ersetzt, vermisse ihn aber immer noch sehr. Aber man kann auch damit einigermaßen in den Tag starten…
Was halten Sie eigentlich von Stevia? Theoretisch müsste das doch ins System passen, das es angeblich nicht auf den Insulinspiegel wirkt, oder?
Viele Grüße und wunderschöne Weihnachten
SW
Hallo SW,
das freut mich zu hören! Stevia ist, wenn Sie den Geschmack mögen, durchaus ein guter Ersatz für Zucker. Allerdings gibt es Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass Süßstoffe den Appetit erhöhen können. Wenn das für Sie kein Problem ist, dann spricht aus meiner Sicht nichts gegen die Verwendung von Stevia.
Weiterhin ganz viel Erfolg und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Daniel Roth
Hallo Herr Roth,
in der letzten Nachricht http://www.kurzzeitfasten.de/einhalten-der-zeiten-beim-kurzzeitfasten von mir ist meine Email Adresse veröffentlicht, könnten Sie das bitte in SW ändern?!
Danke!!!!
Ihnen auch einen guten Rutsch.
Erledigt. 🙂
Hallo Daniel,
ich praktiziere jetzt seit drei Wochen das Kurzzeitfasten, ohne Entzugserscheinungen :-).
Gleichzeitig habe ich meine Ernährung auf fleischlos umgestellt und das rauchen aufgegeben.
Jetzt meine Frage: Ich habe einmal in der Woche Yogakurs – da darf ich 2 Stunden vorher (16.00 Uhr) nichts essen und nach 20.00 Uhr bin ich erst zurück. Vorher auf Arbeit kann ich nichts essen (keine Pause und auch keine Ruhe zum Essen). Wie händle ich an diesem Tag meinen Essens- bzw. Fastenrhythmus. Danke für Dein Feedback, Andrea
Hallo Andrea,
wow, da hast du dir ja wirklich einiges auf einmal vorgenommen. Für die meisten Menschen ist ja bereits die Umsetzung einer dieser Veränderungen eine Herausforderungen. Da drücke ich natürlich besonders kräftig die Daumen, dass du diese Pläne auch langfristig erfolgreich umsetzen kannst.
Da dein Yoga nur einmal in der Woche stattfindet, würde ich am ehesten dazu tendieren, diesen Tag mit einer langen Fastenphase zu kombinieren. Yoga ist ein idealer Sport, den man auch nüchtern und ohne großen Bedarf für eine Mahlzeit im Anschluss betreiben kann.
Eine Möglichkeit wäre es also, um 12 Uhr – oder wann auch immer es zeitlich bei dir passt – zu Mittag zu essen und dann erst am nächsten Tag wieder einzusteigen. Wahlweise mit einem Frühstück (denn 16 Stunden hast du bis dahin ja allemal beisammen) oder erst nach 24 Stunden mit einem üppigen Mittagessen. Je nachdem, womit du dich wohler fühlst.
Viele Grüße,
Daniel
PS: So rein aus gesundheitlicher Sicht, würde ich ja anstatt zu einer gänzlich fleischlosen Ernährung zu einer Verbesserung der Fleischqualität raten. Also kein Fleisch aus Mastbetrieben, sondern nur solches, das mit natürlichem Futter ernährt wurde (zum Beispiel Rinder aus Weidehaltung oder Wild). Das schränkt in aller Regel auch die insgesamt verzehrte Menge ein, da es teuer und nicht überall zu bekommen ist.
Hallo Daniel,
ich habe deine beiden Bücher regelrecht verschlungen und bin nun hoch motiviert, meine restlichen Schwangerschaftskilos (ca. 6-8 kg) loszuwerden (die Schwangerschaft ist mittlerweile schon 1 1/2 Jahre her!). Unter der Woche stellt der 16/8- bzw. sogar der 18/6-Rhythmus kein Problem dar. Meine erste Mahlzeit nehme ich 11:30 Uhr und meine letzte zusammen mit Mann und Kind um 17:30 Uhr. Bis zum Mittag zu fasten, fällt mir mit durch Tee und Wasser trinken nicht schwer. Leider kann ich den Rhythmus am Wochenende nicht recht einhalten, da mein Kind ein schlechter Esser ist und nicht ohne mich frühstücken mag. Da unsere Tage auch am Wochenende sehr früh beginnen, ist an ein spätes Frühstück nicht zu denken. Kurzum kann ich 16/8 bzw. 18/6 nur unter der Woche realisieren. Nun habe ich natürlich die Befürchtung, dass dieser Umstand die evtl. Gewichtsabnahme bremst bzw. behindert. Hast du vielleicht einen Tipp für mich? Sollte ich vielleicht montags als Ausgleich ein 24 Std-Fasten einlegen? Außerdem habe ich gelegentlich (unregelmäßig) Dienstbeginn nachts um 00:00 Uhr. Wie schaffe ich es, trotzdem meinen Rhythmus beizubehalten?
Vielen Dank im Voraus für deine Antwort und ein großes Lob für die tollen beiden Bücher!
Viele Grüße
Susan
Hallo Susan!
Vielen Dank für deinen netten Kommentar und das große Kompliment. Das freut mich wirklich sehr! 🙂
Ob du das Aussetzen am Wochenende kompensieren solltest – beispielsweise durch einen 24er Zyklus – ist so pauschal schwer zu sagen. Das hängt davon ab, ob du auch so mit den Ergebnissen zufrieden bist oder nicht. Sofern du grundsätzlich gut auf das Kurzzeitfasten ansprichst, können 5 Tage pro Woche völlig ausreichend sein. Vor allem, wenn du am Wochenende normal isst und nicht völlig über die Stränge schlägst. 😉
Beim Schichtdienst ist die Lösung auch ganz individuell zu gestalten. Wenn du die Chance hast, deine Essenszeiten trotzdem halbwegs einzuhalten, würde ich am ehesten dazu tendieren. Mit ein wenig Übung ist es wahrscheinlich kein großes Problem mehr für dich, auch in der Fastenphase eine komplette Schicht zu arbeiten. Die Option funktioniert aber natürlich nur, wenn du bis zur eigentlichen Essensphase nicht schon wieder schläfst. Prinzipiell wäre es natürlich auch möglich, die Zeiten ein wenig zu schieben, so dass du nach der Arbeit noch essen kannst. Oder du könntest an diesen Tagen einfach uneingeschränkt essen und dann am Folgetag einen 24er Zyklus machen. Die Möglichkeiten sind da recht vielfältig und am Ende ist jene Lösung die Beste, die für dich persönlich die ideale Mischung aus Umsetzbarkeit und Wirkung bietet. Die beiden Extreme wären dabei, an diesen Tagen einfach ohne Ausgleich durchzuessen bzw. an diesen Tagen ohne Ausgleich komplett zu fasten. 😉
Liebe Grüße und alles Gute,
Daniel
Hallo,
ich versuche mich zur Zeit auch mit dem Kurzzeitfasten.
Ich hätte noch eine Frage.
Kann man unter der Woche 2 ganze Fastentage und am Wochenende 16/8 durchführen?
vorab vielen Dank.
Hallo Georg,
ja, grundsätzlich kann das funktionieren. Im Einzelfall musst du aber einfach ausprobieren, ob diese Variante für dich ausreicht, um so abzunehmen, wie du es dir vorstellst.
Gruß und viel Erfolg,
Daniel
Vielen Dank, endlich mal ein Ansatz ohne Hintergedanken und Produkten, die verkauft werden wollen. Ich kombiniere Dein Konzept mit dem GLYX-Ansatz + keine KH am Abend.
Hallo Frank,
danke für das Kompliment.
Dein Ansatz klingt spannend und vielversprechend. Ich würde mich über ein Update von dir in der Zukunft auf jeden Fall freuen.
Alles Gute,
Daniel
Hallo….. Ich warte schon ganz gespannt auf das Buch welches ich auf Amazon bestellt habe…. Mein Mann hat bereits mit 16:8 gestartet und ist sich aber nicht sicher ob er morgens in der noch Fastenzeit ein Red Bull light, welches ja keine Kalorien hat, trinken darf…. Wie sieht es grundsätzlich in den 16 Stunden Fastenzeit mit zuckerfreien Produkten wie Cola light usw aus? Er mag weder Tee noch Kaffee und braucht aber einen Wachmacher, da er um 5 Uhr aufsteht und die 16 Stunden Fastenzeit erst um 9 Uhr endet. Bitte um eine schnelle Antwort. Vielen Dank.
Schöne Grüße Ramona
Hallo Ramona,
grundsätzlich erfüllen diese Getränke die 0 Kalorien Regel der Fastenzeit. Trotzdem bin ich kein Fan von Süßstoffen und würde zu den von dir genannten Alternativen raten. Dabei geht es nicht nur um die umstrittenen gesundheitlichen Auswirkungen, sondern ich denke dabei vor allem an eine israelische Studie, die eine starke Veränderung der Darmflora durch Süßstoffe nachweisen konnte, welche sehr deutlich mit Übergewicht und Diabetes korrellierte.
Gruß,
Daniel
PS: Über die Aussage, dass dein Mann Tee und Kaffee nicht mag, Red Bull light aber als geschmacklich akzeptabel ansieht, musste ich schon ein wenig schmunzeln. 😉
hallo Daniel! ich mache seit 5 tagen IF. mich interessiert mehr der gesundheitliche aspekt als abnehmen.
ich habe auch keine orobleme mit durchhalten .
num habe ich gelesen ,das man die Methoden ( 16 8 ,18 6 , 20 4, 5tage essen 2 tage fasten, ein tatg essen ein tag fasten usw ) öfter mal wechseln soll damit , ( so Wörtlich) ,der Körper sich nicht an einen Rhythmus gewöhnt.
was sagst du dazu ??
hat mich n bisschen abgeturnt, 16 8 18 6 halte ich problemlos durch , 5tage essen 2 tage nicht oder ein um andern tag essen ,würde mich vor Probleme stellen .
ich würde gern mal deine Meinung hören
Hi Ian,
natürlich kannst du auch einfach konstant 16/8 oder 18/6 machen. Die Sache mit dem Stoffwechsel, der sich möglichst nicht ‚gewöhnen‘ soll ist bisher eine sehr theoretische Überlegung. Das heißt, ob das wirklich einen Vorteil bringt, ist alles andere als erwiesen. Dass konstante, also täglich identische Fastenzyklen gute Ergebnisse liefern, ist hingegen in diversen Studien dokumentiert. Die Wirkung des Kurzzeitfastens kommt also nicht daher, dass es für den Körper permanent ungewohnt ist, sondern aus dem temporären Nahrungsverzichts selbst.
Außerdem käme ja auch kein Mensch auf die Idee, einmal pro Woche einen halben Liter Öl zu trinken, um den (Fett)Stoffwechsel vor eine neue Herausforderung zu stellen. Aus meiner Sicht liegt der Vorteil einer gelegentlichen Variation nicht in der Abwechslung als solche, sondern darin, dass an diesen Tagen in der Regel die Fastenzyklen verlängert werden. Das kann durchaus einen positiven Effekt haben, da es den Prozessen, die während der Fastenphase im Körper ablaufen, noch ein wenig mehr Zeit gibt. Aus meiner Sicht spricht deswegen aber nichts gegen Konstanz bei den Fastenzyklen. Wenn du die 16/8 diszipliniert umsetzt und zu der Mehrheit der Menschen gehörst, deren Organismus positiv darauf reagiert, würde ich durchaus spür- und messbare Resultate erwarten.
Viele Grüße und alles Gute,
Daniel
vielen dank für deine schnelle Antwort!
ich werde das auf jeden fall weitermachen , hab nach einer Woche schon abgenommen , ich weiss jetzt nicht genau wieviel aber es ist deutlich zu sehen am bauch , fühle mich auch fitter und schlanker .
is auch gut fürn kopf
nochmals vielen Dank !!
ian
Hallo,
Wie ist das mit Kaugummi kauen während der Fastenzeiten?
MfG
Katja
Hallo Katja,
das ist recht unkritisch, solange es keine Massen an Kaugummi sind.
Gruß,
Daniel
hallo Daniel!
ich ziehe 16/8 nun seit 3,5 Monaten durch , öfter auch 18/6 oder gar 20/4 .
Nun las ich das Kartoffeln und Nudeln ( ich esse nur Dinkelnudeln ), also Kohlenhydrate , kontraproduktiv wirken sollen , also die positiven Effekte von IMF verhindern bzw einschränken sollen.
ich würde gerne Deine Meinung dazu hören
Gruss
Ian
Hallo Ian,
die Aussage kann man sicherlich darüber begründen, dass Kohlenhydrate einer Ketose im Weg stehen und somit die Effektivität des IMF einschränken. Ob man daraus jetzt unbedingt ableiten sollte, dass eine kohlenhydratfreie Ernährung besser wäre, würde ich mal mit einem großen Fragezeichen versehen. Schon allein deswegen, weil es zunächst einmal nur eine theoretische Überlegung ist – und so schlüssig diese manchmal sein mögen, erweisen sie sich doch in der Praxis oft als nicht zutreffend. Studien, die speziell IF mit und ohne KHs betrachten kenne ich spontan auch nicht. Dafür aber genügend belege dafür, dass es eben auch mit KHs sehr gut funktioniert. Das würde mir persönlich reichen, um mich nicht unnötig einzuschränken. Gerade die inhaltliche Freiheit alles zu essen, macht das Kurzzeitfasten ja in meinen Augen so attraktiv.
Liebe Grüße und alles Gute,
Daniel
dankr
das isolierte Kohlenhydrate wie raffinierter Zucker und Weissmehlprodukte schlecht sind ist klar . Die ess ich sowieso nur noch selten bzw sehr wenig
mir geht es oben um komplexe Kohlenhydrate ,
Gruss Ian
Hallo David !
Ich muss nun öfter mal nachts arbeiten ,und dann immer ohne was zu essen losgehen würde mir sehr schwer fallen .
Ist einen Tag die Woche einen ganzen tag zu fasten , genauso effektiv wie tägliches 16/8 IMfasten oder wenigstens annähernd so effektiv ?
einen ganzen Tag zu fasten traue ich mir im Gegensatz zu früher mittlerweile zu , ich bin über IM auch problemlos in Heilfasten reingekommen .
lieben Gruß
Jan
Hallo Jan,
ich würde erwarten, dass du mit einem 24er Tag pro Woche weniger Wirkung erzielst – sowohl hinsichtlich Abnahme, als auch gesundheitlich – als bei täglichen Zyklen von 16 bis 18 Stunden. Aber eventuell kannst du ja ein paar kürzere Fastenzyklen pro Woche plus einen 24er Tag einrichten. Das sollte recht gut funktionieren.
Gruß,
Daniel
danke
Gruß
Jan
Lieber Daniel,
bin beeindruckt von deinen Blogeinträgen und auch auf die Sorge, dass ich mit meinen Unsicherheiten doch die zigmalste Wiederholung von dir wünsche, traue ich mich mal zu schreiben. Bin seit 18 Tagen dabei kurzzeitig zu Fasten. Eine Regelmäßigkeit habe ich noch nicht wirklich aufbauen können. Mir fällt es am einfachsten abends mit der Familie zu essen (ca. 20.00 Schluss) und dann einen kompletten Tag auszusetzen und dann nach ca. 36 Stunden mit dem Frühstück wieder zu beginnen. Allerdings habe ich mit 2-3 solcher Tage nach der ersten Woche keinen Erfolg mehr. Zumal in der zweiten Woche ein langer Fastentag durch gekürzte Intervalle und Kindergeburtstag mit Torte irgendwie dazu geführt hat, dass nach 2 Kilo Verlust nun wieder das Ausgangsgewicht auf der Waage steht.
Ist das längere Fasten deiner Erfahrung nach immer kontraproduktiv? Am Wochenende würde ich wirklich gerne mit der Familie normal essen.
Wie lange dauert es, falls sich der Stoffwechsel auf weniger Kalorienzufuhr heruntergeregelt hat, bis er wieder normal arbeitet?
Sehr gerne würde ich nach vier Schwangerschaften bei Größe 169 wieder von 70 Kilo auf 60 Kilo (56 vor den Schwangerschaften vor 15 Jahren) abnehmen. Da ich bis dato nie dauerhaften Erfolg verbuchen konnte, meinen Kindern auch nicht als diäthaltende Mutter im Gedächtnis bleiben möchte , hoffe ich nun auf eine gute Portion Geduld, Geduld!! Nun kommt die Weihnachtszeit mit Plätzchen backen, Basaren und gutem Essen oder Frühstück mit Freunden am Wochenende.
Vielleicht hast du noch mal einen motivierenden Satz zum langsamen, aber nachhaltigen Erfolg. Welchen Zeitraum hältst du für mich für realistisch? Würde mich über eine Antwort freuen. Margret
Hallo Margret,
vielen Dank für deinen netten Kommentar und natürlich beantworte ich deine Fragen sehr gerne.
Grundsätzlich spricht überhaupt nichts gegen längere Fastenphasen von 24 bis 36 Stunden, solange du es nicht als übermäßig belastend empfindest. Ich warne da immer ein wenig, wenn Leute mit einem dauerhaften 36/12er Konzept planen, weil das langfristig für die wenigsten durchzuhalten ist. Das Problem dabei: es ist selten so, dass jemand eine Methode nicht durchhält und dann zu einer einfacheren wechselt. Vielmehr ist es meist ein alles oder nichts: entweder es klappt mit 36/12 oder, wenn das irgendwann zuviel wird, fällt das das Fasten ziemlich schnell komplett weg…
Wenn du mit zwei bis drei solcher Tage pro Woche keinen Erfolg hättest, würde mich das sehr wundern. Immerhin sparst du damit, wenn du ansonsten ganz normal weiter isst, etwa ein Drittel deiner Kalorienaufnahme ein. Wenn du also an den übrigen Tagen nicht im Schnitt ein Drittel über deinem Bedarf ist, sollte am Ende in jedem Fall ein Defizit übrig bleiben. Und das berücksichtigt noch gar nicht die zusätzlichen Stoffwechseleffekte des Fastens an sich.
Grundsätzlich ist es so, dass du nach jeder ‚Sünde‘ direkt einen drastischen Effekt auf der Waage feststellen wirst. Denn durch die langen Zyklen leerst du massiv die KH-Speicher des Körpers und scheidest darüber auch einiges an Wasser aus. Dadurch sinkt dein Gewicht auch erstmal deutlich stärker, als es der ‚echte‘ Masseverlust bewirkt. Genauso funktioniert das dann umgekehrt, wenn du mal sehr kalorien- und vor allem KH-reich isst. Dann steigt das Gewicht durch die Wassereinlagerung in der Muskulatur recht sprunghaft wieder an. Insgesamt sollte es aber trotzdem einen moderaten Trend nach unten geben. Beispielsweise, wenn du die Durchschnittswerte aller Messungen aus zwei Wochen vergleichst.
Von daher würde ich vermuten, dass die 2kg, die du nun wieder drauf hast, nach dem nächsten 36er Zyklus auch direkt wieder weg sind – idealerweise sogar noch ein bisschen mehr, bzw. bei der nächsten Zunahme etwas weniger wieder drauf kommt. Diese Schwankungen lassen sich bei deinem Ansatz einfach nicht vermeiden. Wie gesagt, kommt es auf den langfristigen Trend dahinter an, also beispielsweise bei Betrachtung von Wochen- oder Monatsdurchschnitten.
Die Weihnachtszeit kannst du, falls das für dich machbar ist, ein wenig dadurch entschärfen, dass du eventuell hier und da noch einen kürzeren Zyklus einbaust. Also mal wahlweise auf das Frühstück oder das Abendessen verzichtest. Falls du ihn nicht eh schon kennst, hier auch nochmal mein Artikel zum Thema: http://www.kurzzeitfasten.de/oh-du-koestliche/
Viele Grüße und alles Gute,
Daniel
Hallo Daniel,
vielen Dank für das tolle Buch, habe es in einem Rutsch durchgelesen. Was mir besonders gefällt ist die Flexibilität des Konzeptes und das Nicht-Kommerzielle, beides findet man bei Diäten äußerst selten!!
2 Fragen bzw. Anregungen hätte ich noch zu folgenden Themen:
1. Kaffee ohne Milch
Ich habe mich mal kurzzeitig an der Bulletproof Diät versucht bei der es u.a. um Fleisch und Milchkonsum aus Weidehaltung geht. Soweit ich mich erinnern kann kommt darin auch eine längere Fastenpause vor, zu deren Überbrückung man einen Kaffee gemixt mit Butter aus Weidehaltung (sehr lecker!!) oder alternativ mit speziellem MCT Kokosöl trinken darf. Das gibt viel Energie und läßt die Fastenzeit gut und wach überbrücken, was halten Sie davon ?
2. Fastenintervalle
Wenn ich 24 Std. faste, wie lange darf ich dann im Anschluss essen, hängt das vom nachfolgenden gewünschten Intervall ab ? 2x 24 Std. in Folge ginge ja wohl nicht 😉 Wie wäre es z. B. wenn auf 24 Std. Fasten ein 16/8 Intervall folgen soll?
Vielen Dank im Voraus für die Antwort.
LG Gwen
Hallo Gwen,
vielen Dank für das nette Feedback. Freut mich, dass du einen positiven Eindruck vom Kurzzeitfasten bekommen hast. Deine Fragen versuche ich natürlich gerne zu beantworten:
1. Den Grundgedanken von Bulletproof Coffee finde ich gut und ich bin zum Beispiel sowohl ein großer Fan von allen Produkten, die von Weiderindern stammen, als auch von Kokosöl. Allerdings ist meine persönliche Meinung, dass es beim Original Bulletproof Konzept ein wenig Maß und Mäßigung verloren gegangen sind. Nicht immer hilft viel auch viel – oft ist gar das Gegenteil der Fall. Prinzipiell wäre Fett in der Fastenzeit in Ordnung, aber das Ziel ist ja bei den Meisten nicht nur das Fasten aus gesundheitlichen Aspekten, sondern der Gewichtsverlust. Hier muss man eben berücksichtigen, dass Fett mit 9kcal pro Gramm ganz schön in die Bilanz haut. Ob man sich diesen Energieschub dann leisten kann und möchte, hängt davon ab, wie schnell / stark man abnehmen möchte und wie die Energiebilanz grundsätzlich ausschaut.
2. Das stimmt natürlich. Bei 2 x 24 Stunden würde es real wahrscheinlich auf 23,5 hinauslaufen, weil man eine halbe Stunde Nahrung zuführt. Das ist aber bei so einer langen Fastenphase relativ unbedeutend. Ein 16/8 Intervall kann nach genau dem gleichen Prinzip angehängt werden. Angebommen deine normalen 16/8 Zeiten haben ein Essensfenster von 12 bis 20 Uhr. Dann beginnst du nach 20 Uhr deinen 24er Tag. Entweder, du verkürzt diesen dann ein wenig und isst beispielsweise um 19:30 Uhr eine große Mahlzeit, um bis 20 Uhr fertig zu sein und wieder in den normalen Rhythmus zu wechseln oder du verkürzt die 16 Stunden, indem du von 20 bis 20:30 Uhr isst und dann bis 12 Uhr des Folgetags fastest. Wenn du hinsichtlich erster Essenszeit flexibel bist, kannst du natürlich auch erst um 12:30 Uhr essen und hast dann bis 20 Uhr noch 7,5 Stunden, verkürzt also an der Stelle ein wenig. Letzendlich kommt es nicht darauf an, die Zeiten auf die Minute genau einzuhalten.
Viele Grüße und alles Gute,
Daniel
Hallo Daniel,
vor 3 Wochen habe ich (59) damit begonnen, für 4 Tage erst mal 12 Stunden zu fasten, danach mit 16 Stunden. Bis jetzt habe ich 3 kg abgenommen, obwohl ich auch mal Kuchen oder Eis gegessen habe.
Bis zum Urlaub in einigen Wochen möchte ich noch 2-3 kg verlieren und ich denke, das wird mit 16/8 gut funktionieren.
Dein Buch habe ich mir gekauft, bin aber noch nicht zum Lesen gekommen.
Eine Frage habe ich, speziell für den Urlaub – kann ich das Fasten in dieser Zeit auf 12 Stunden verkürzen? Da ich Tauchsport mache, habe ich Bedenken,16 Stunden zu fasten.
Wäre dir für eine Info darüber sehr dankbar.
Viele Grüße
Birgitt
Hallo Birgitt,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Das sind ja wirklich schon tolle Erfolge – erst recht, da du bisher nur sehr kurze Zyklen fastest. Da scheinst du wirklich zu den Menschen zu gehören, die sehr gut auf diese Ernährung ansprechen. Auch dein verringerter Ruhepuls und die bessere Schlafqualität sind ja sehr schöne Indikatoren, dass du vom Kurzzeitfasten besonders profitieren kannst.
Zum Thema Urlaub empfehle ich dir diese beiden Artikel aus meinem Blog: http://www.kurzzeitfasten.de/kurzzeitfasten-im-urlaub-teil-1/ und http://www.kurzzeitfasten.de/kurzzeitfasten-im-urlaub-teil-2/
Wenn du nicht nüchtern tauchen möchtest, dann sind 12 Stunden für diese Zeit des Jahres natürlich in Ordnung. Eventuell kannst du durch entsprechende Planung des Abendessens und der Tauchzeiten ja auch noch ein paar Stunden extra rausholen. Ansonsten geben dir die Artikel ja noch ein paar Tipps an die Hand, was du alternativ tun kannst, wenn Fastenzyklen im Urlaub komplett unpraktikabel sind.
Viele Grüße und weiterhin alles Gute,
Daniel
Hallo Daniel,
Mit den 12 Stunden werde ich sicher zurechtkommen und vielleicht klappt es auch mit 14. Auf jeden Fall werde nach dem Urlaub berichten.
In den Blog schaue ich gleich mal rein.
Viele Grüße und lieben Dank für die Auskunft
Birgitt
Habe ganz vergessen zu erwähnen, daß meine Pulsfrequenz sich schon nach einer Woche sehr gebessert hat, heißt, sie hat sich zwischen 70 und 78 eingepegelt. Vorher lag sie seltenst unter 90. Auch das Durchschlafen hat sich positiv verändert. Von vorher 4 auf inzwischen 8 Stunden.
Alleine diese Erfolge haben mich vom Kurzzeitfasten überzeugt und ich werde es sicher beibehalten mit Ausnahme des Urlaubs.
Hallo Daniel,
begeistert und angeregt von deinem Buch habe ich vor einer Woche meine Ernährung auf 16/8 umgestellt und es geht mir sehr gut damit. Welche Frage mich aber beschäftigt ist folgende: Meine letzte Mahlzeit nehme ich um 18 Uhr zu mir. Gerne trinke ich abends aber mal ein Bier im Freundes- oder Kollegenkreis.
Ab wann muss ich dann die 16 Stunden Fastenzeit rechnen? Ab 18 Uhr oder vom letzten Bier an?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße
Renate
Hallo Renate,
Danke für deinen netten Kommentar.
Leider musst du ab der letzten zugeführten Kalorie, also in dem Fall ab dem Bier rechnen. Natürlich kannst du aber auch erst einmal ausprobieren, ob es nicht auch so zufriedenstellend funktioniert. Dann könntest du es ja zunächst mal so beibehalten. Alternativ kannst du die etwas kürzeren Fastenzyklen, die du nach geselligen Abenden im Freundeskreis hast, auch durch gelegentlich längere Zyklen – z.B. am Wochenende – ausgleichen.
Gruß,
Daniel
Hallo Daniel.
Frage an den Spezialisten:
Beim 16:8 beginnt der Fastenzyklus mit der letzten aufgenommenen Kalorie.
Bei Schlank-im-Schlaf, das nach einem aehnlichen Prinzip funktioniert (Essenspausen), wird aber empfohlen, kurz vor dem Schlafengehen etwas mageres Protein (z.B. eine halbe Scheibe Huenhchenfilet) und Vitamin C (Wasser mit Zitronensaft…) zu sich zu nehmen, um „die Fettverbrennung anzukurbeln“. Sollte das nicht auch bei 16:8 funktionieren ? Oder sind die Wirkmechanismen da voellig unterschiedlich?
Ich finde dazu einfach nichts. Keine Website, kein Experte, kein Blog geht darauf ein. Hast Du das vielleicht mal probiert ?
Gruss Dieter
Hallo Dieter,
meine Lektüre des Schlank im Schlaf Buchs ist leider schon etliche Jahre her. Daher weiß ich nicht mehr so wirklich, was die Idee hinter der Empfehlung mit dem Protein plus Vitamin C vor dem Schlafengehen war. Grundsätzlich kann ich aber folgendes sagen: Dem Effekt des Kurzzeitfastens würde dies dann entgegenstehen, wenn sich durch diese Mahlzeit die Fastenphase verkürzt. Gegen einen Verzehr von Hähnchen und Zitrone am Ende der Essenszeit spricht wiederum nichts.
Das Problem, das ich bei vielen Empfehlungen aus dem Buch hatte, war deren oft überwiegend theoretische Herleitung. Vieles was der Autor schreibt, klingt absolut schlüssig und mag in Teilen auch praktisch zutreffend sein. Allerdings hat man in der Ernährungsmedizin auch schon hunderte theoretisch total schlüssige Konzepte als praktisch nicht zutreffend widerlegt. Deswegen bin ich immer sehr zurückhaltend, wenn bestimmte Ernährungstipps rein über die unterstellten physiologischen Abläufe argumentiert werden. Bei bestimmten Empfehlungen von SiS weiß man heute sogar ganz konkret, dass sie keine praktische Allgemeingültigkeit haben. So hat man nämlich festgestellt, dass unterschiedliche Menschen komplett unterschiedlich auf bestimmte Kombinationen an Makronährstoffen reagieren. Hier ist eine pauschale Aussage im Sinne von „morgens ganz viele KHs und abends vor allem Eiweiß“ einfach nicht für jeden zutreffend, auch wenn sie noch so schlüssig klingt und bei bestimmten Menschen auch absolut korrekt ist.
Unterm Strich war das jetzt viel Text für die Aussage, dass ich da leider auch nichts Konkretes zu sagen kann. Außer eben, dass du diesen Tipp ruhig für dich ausprobieren kannst, allerdings zum Ende der Essensphase und nicht erst kurz vor dem Schlafengehen, wenn du zu der Zeit schon in der Fastenphase bist. Das wäre auch unnötig, denn zum einen weiß man inzwischen, dass eine konstante Zufuhr von Proteinen ist selbst für Bodybuilder – entgegen aller immer noch sehr gängigen Behauptungen – nicht nötig ist bzw. nicht zu signifikant besseren Ergebnissen führt. Zum anderen dürfte der Effekt auf die Fettverbrennung, selbst wenn es diesen nachweislich gibt, nicht übermäßig stark sein und weder die zusätzlich aufgenommenen Kalorien, noch eine Verkürzung der Fastenphase um etliche Stunden kompensieren.
Viele Grüße und alles Gute,
Daniel
Lieber Daniel!
Mit Begeisterung habe ich dein Buch gelesen. Vor ein paar Jahren hatte ich das iF schon mal für ein Jahr gemacht, 38 Stunden Fasten, also 1 Tag essen, ein Tag fasten. Es ist mir schwer gefallen. Mit der Zeit habe ich gar nichts mehr abgenommen, dann habe ich es gelassen.
Ich habe vor 2 Wochen wieder gestartet, 1/1 und es ist wirklich schwierig es durchzuhalten.
Werde es jetzt mit 16/8 oder 20/6 probieren.. ich möchte 2 Kleidergrößen abnehmen , aber genaus so wichtig wäre für mich die Medikamente ; Diabethes 2, Blutdruck, Puls , zu reduzieren bzw. abzusetzen.
Zuerst habe ich gedacht 1 Tag essen, den 2.Tag nur eine Mahlzeit, je nachdem was ich vorhabe!
Wollte da flexibel sein; was meinst du dazu?
Kalorien wären es wahrscheinlich weniger.
Kann ich die Medikamente auch in der Fastenperiode nehmen?
Vielen Dank
Liebe Sonja,
vielen Dank für deinen netten Kommentar! Freut mich sehr, dass dir mein Buch gefallen hat! 🙂
Direkt mit wechselnden Tagen zu starten ist schon sehr anspruchsvoll. Da kann ich gut verstehen, dass dir das aktuell noch schwer fällt! Ich denke auch, dass du mit standardmäßig irgendwas zwischen 16/8 und 20/4 besser zurechtkommen würdest – gerade auch langfristig, was ja bei jeder Ernährungsumstellung ein ganz entscheidender Faktor ist. Das bedeutet ja nicht, dass man nicht auch regelmäßig mal anspruchsvollere Zyklen einbauen kann. Wir machen es beispielsweise seit einiger Zeit so, dass wir alle drei Wochen von Sonntag auf Dienstag ca. 40 Stunden fasten. In der Häufigkeit klappt das ganz gut, dass wir uns zu diesem etwas anspruchsvolleren Fastenintervall motivieren können. 😉 Mein grundsätzlicher Tipp wäre also, dass du eine dauerhaft praktikable Variante des Kurzzeitfastens als Basis nutzt und diese dann flexibel um einzelne, anspruchsvollere Zyklen ergänzt. Ob du diese dann mehrmals pro Woche oder nur einmal im Monat einbaust, kannst du dann ganz individuell entscheiden. Je nach Ziel-Erreichung und persönlichen Umständen.
Allein über den hoffentlich erfolgreichen Gewichtsverlust sollten sich deine genannten Ziele hinsichtlich Diabetes, Blutdruck und Puls durchaus erreichen oder zumindest deutlich verbessern lassen. Mit Blick auf Medikamente: Diese darfst du definitiv auch während der Fastenzeit zu dir nehmen, da sie ja keinen – erst recht keinen signifikanten – Nährwert mitbringen. Lediglich bei Medikamenten, die nicht nüchtern eingenommen werden sollen, solltest du nochmal mit deinem Arzt abstimmen, wie du diese am besten in die Fastenzyklen integrieren kannst.
Apropos Arzt: Nimmst du aktuell Metformin? Wenn nicht, könntest du das bzw. alternativ das frei verkäufliche Berberin mal mit deinem Arzt besprechen. Eventuell wäre das ja eine sinnvolle Ergänzung zu deiner Ernährungsanpassung. Hier mal zwei Artikel zu Berberin als Info:
https://www.medicoconsult.de/Berberin/
https://www.fitbook.de/gesundheit/berberin-wirkung-dosierung-risiken#h-fazit
Langfristig wäre natürlich das Ziel, die Medikamente schrittweise zu reduzieren bzw. sogar ganz absetzen zu können. Aber kurzfristig könnte ich mir gut vorstellen, dass Metformin oder Berberin eine hilfreiche Ergänzung für dich sein könnten, um diese langfristigen Ziele zu erreichen. Aber ganz konkret kann das natürlich nur dein Arzt bewerten.
Ich hoffe das hilft dir weiter! Wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne nochmal.
Viele Grüße und alles Gute,
Daniel